Backgammon-Wörterbuch

Mit Beiträgen von Torsten Lux, Miriam Wieck und Andreas Völter

Anker          Als Anker bezeichnet man einen gemachten → Punkt, der sich im → Heimfeld des Gegners bzw. in dessen unmittelbarer Umgebung befindet. Ein Punkt ist gemacht, sobald ein Feld von mindestens zwei Steinen besetzt wird. Im Doppelpack sind Steine nicht der Gefahr ausgesetzt, geschlagen zu werden.
Stehen darüber hinaus noch weitere Steine auf dem Punkt, tragen sie den Namen → „Spares“ oder → „Zugsteine“.
Von einem „hohen“ Anker spricht man, wenn man auf dem 21er-, 20er-, 19er- oder 18er-Punkt geankert hat, und von einem „niedrigen“, wenn man den 24er- oder 23er-Punkt besetzt hält. Der Anker auf dem 22er-Punkt (auch „Butterfly-Anker“ genannt) ist ein besonderes Kapitel für sich, das Torsten Lux in seinem Anki-Set „leaving22“ unter die Lupe nimmt.

Besonders großer Beliebtheit erfreut sich der Anker auf dem 20er-Punkt – er blockiert zugleich den 5er-Punkt des Gegners, mit dem dieser höchstwahrscheinlich anderes geplant hatte. Außerdem eignet sich der 20er-Anker gut als „Sprungbrett“ für Spares.
Aufgrund der Vielzahl seiner positiven Eigenschaften wurde dem 20er-Punkt der Titel des „Golden Point“ verliehen.  
Ausspielen  Befinden sich alle 15 Steine im Heimfeld, können sie von dort aus mit der Technik des Ausspielens ins → Off gebracht werden.
Wer zuerst alle Steine rausgenommen hat und auf ein leeres Heimfeld blickt, hat gewonnen. Sollte der Gegner zu diesem Zeitpunkt noch keinen einzigen seiner Steine ausgespielt haben, hat er doppelt (→ Gammon) verloren.  
Außenfeld  Das Außenfeld umfasst alle Felder, die sich außerhalb der beiden Heimfelder der Kontrahenten befinden (Felder 7-18). Gegnerisches Außenfeld: Felder 18-13.
Eigenes Außenfeld: Felder 12-7. 
AußenfeldpunktEin Außenfeldpunkt, also ein → gemachter Punkt im Außenfeld, ist in mehrerer Hinsicht vorteilhaft: Als Hindernis, das fluchtwilligen Backcheckern den Weg versperrt, sowie als Lieferant von → Buildern.
BarDie Bar ist normalerweise der unbeliebteste Ort des Spiels. Steht hier ein Stein, dann nur deswegen, weil er auf seiner Reise in heimische Gefilde vom Gegner auf unsanfte Weise dorthin befördert wurde.  
Barpunkt „Unter dem Barpunkt versteht man den 7er-Punkt (im eigenen Außenfeld) oder den 18er-Punkt (im gegnerischen Außenfeld). So genannt, da er sich direkt neben der Bar befindet.“ (Paul Magriel/Renée Magriel Roberts, Backgammon, Deutsche Ausgabe, 2. Auflage 2013, S. 435).
Blot  = Ein einzeln und allein dastehender → Spielstein, der sich in Reichweite der Schlagkraft des Gegners befindet – also Gefahr läuft, auf der
Bar zu landen.  
Blot Hitting ContestSpielphase, in der sich beide Kontrahenten nimmermüde gegenseitig auf die Bar setzen.
Builder  Builder (dt.: Baumeister, Baumeisterin oder Baustein) sind Steine, die so platziert wurden, dass sie mit dem nächsten Wurf möglicherweise für die Errichtung eines → Punkts oder zum Schlagen eines → Blots eingesetzt werden können. Lieblingsfelder von Buildern sind das 9er-, 11er- und 10erFeld (in der Reihenfolge).
Checker  = Spielstein
ChouetteEine Spielform, bei der mehrere Spieler an einem Brett zusammen spielen. Ein Spieler sitzt „in der Box“, d.h., er spielt so lange allein gegen die restlichen Spieler und deren momentanen Captain, bis er oder sie verliert und den Platz für den nächsten Box-Spieler räumen muss. Eine detaillierte Beschreibung findet sich auf Hardy Hübeners Backgammon Pages.
CloseoutHat der Gegner alle sechs Heimfeldpunkte erlangt, während man selbst auf der Bar → tanzt und tanzt und tanzt, so wurde man ausgeschlossen und kann nur noch tatenlos zuschauen, bis ein Punkt wieder offen geworden ist. Jegliche Aktivität während dieser zwangsverordneten Pause besteht darin, missmutig die Uhr zu betätigen, wenn man nicht zufällig einen taktvollen Gegner hat, der dies gleich für einen mit übernimmt.
Crossover  Die Bewegung eines Spielsteins von einem → Quadranten des Spielfelds in das nächste. Zieht man Spielsteine in den Heimfeld-Quadranten, nennt man das
Einspielen.  
Einspielen  1. Das Wiedereinsetzen von Spielsteinen, die auf der Bar gelandet sind, ins gegnerische Heimfeld.
2. Die Phase vor dem → Ausspielen, in der man Spielsteine vom Außenfeld ins eigene Heimfeld zieht.  
Gammon  Gammon, und damit zweifach, verliert, wer zum Zeitpunkt des Gewinn des Gegners noch keinen einzigen Spielstein → ausgespielt hat.  
Heimfeld/Innenfeld  Felder 1-6. Sobald alle 15 Steine hier versammelt sind, beginnt die Phase des → Ausspielens.  
IBB (inner board and bar point)Heimfeld + Bar-Punkt, also die Punkte 1-7 bzw. 24-18.
Nackter AchterGestrippeder 8er-Punkt. Als „stripped“ bezeichnet man eine Kondition, in der lediglich zwei Checker ohne → Spare einen Punkt bilden.
Off  Zielbereich, in den die Spielsteine durch → ausspielen gelangen. Ziel des Spiels ist es, schneller als der Gegner alle 15 Spielsteine ins Off zu bringen.  
Prime/Block oder auch MauerAneinander gereihte Punkte, die zusammen eine Blockade bilden. Je mehr Punkte nebeneinanderstehen, desto höher ist ihre Blockade-Wirkung.  
Punkt machen  Ein Punkt ist gemacht, wenn er von mindestens zwei Steinen besetzt wird. In der Anfangsposition starten beide Parteien mit vier gemachten Punkten: Dem 24er-, dem 13er-, dem 8er- und dem 6er-Punkt.  
QuadrantDie 24 Felder auf dem Spielbrett werden in vier Bereiche (Quadranten) à sechs Felder eingeteilt. Insgesamt gibt es zwei Heimfelder und zwei Außenfelder, durch die axial die Bar verläuft.
SpareWeitere Steine auf einem Punkt (Beispiel: Bei drei gestapelten Steine ist der oberste ein Spare). Außerdem Titel von Prinz Harry´s Autobiografie.  
2nd RollAntwortzug auf den Eröffnungszug.
TanzenWer von der → Bar aus vergeblich versucht, zurück ins Spiel zu kommen, der legt im Fachjargon einen unfreiwilligen Tanz aufs Parkett. Unglückswürmer schaffen es hin und wieder, mit einem 6er-Pasch auf einem 1-Punkt-Heimfeld zu tanzen. Vor einem → Closeout ist jedoch niemand gefeit.
„To point on“= „Schlagen mit Punkt“; Bezeichnung einer Attacke, in der man gleichzeitig einen gegnerischen Blot schlägt und einen neuen → Punkt macht. Michy zufolge kann man, „wann immer sich im Spielverlauf die Möglichkeit bietet, unsere Gegnerin mit Punkt zu schlagen, dies in neun von zehn Fällen tun“. (Vgl. Michihito Kageyama & Roland Herrera, Opening Concepts, 2017, S. 15.)
Volatilität  Gern eingestreuter Begriff in → Chouette-Runden. Instabilität.
Zugstein  Zugsteine sind → Spares, man kann also mit ihnen ziehen, ohne dabei Punkte aufzulösen.  
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